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Tipp 36: Kruppeherein/Travers

Tipp Nr. 36

Kruppeherein / Travers

Das Kruppeherein, franz. Travers, ist ein Seitengang, der den meisten Pferden relativ leicht fällt. Meistens haben die Reiter etwas mehr Schwierigkeiten damit, da es sich komplizierter anhört als es eigentlich ist. Wichtig ist mal wieder, nicht alles auf einmal zu verlangen.

Beim Kruppeherein bleibt die Vorhand des Pferdes auf dem Hufschlag, während die Hinterhand ins Bahninnere Richtung zweiten Hufschlag geht. Dabei ist das Pferd in Bewegungsrichtung gebogen.

Du kannst das Kruppeherein relativ leicht aus dem Schenkelweichen (Tipp 31) einwickeln. Wenn Du linke Hand am Beginn der langen Seite das Schenkelweichen startest, Dein Pferd leicht ist und eine gute Abstellung hat, dann probiere einfach, Deinem Pferd ein bisschen Innenstellung, also in dem Fall Linksstellung zu geben. Daraufhin wird Dein Pferd anfangen, sich nach links zu biegen und die Abstellung wird ein wenig geringer. Versuch wieder, Dich mit ganz wenig zufrieden zu geben. Erzeuge keine Widerstände im Pferd! Immer wieder nur kurz anfragen und wieder nachgeben.

Nun gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Das wichtigste: ausbalanciert sitzen bleiben, nicht kippen, nicht in der Hüfte einknicken. Deine Hüfte bleibt, genau wie beim Schenkelweichen, zur Bande gewendet, Du selber schaust nun aber nicht mehr zur Bande, sondern, genau wie Dein Pferd, geradeaus am Hufschlag entlang. (Wenn Du am Ende der langen Seite einen Spiegel hängen hast, schau gerade hinein und lass auch Dein Pferd sich darin bewundern). Beim Kruppeherein links ist die Bewegungsrichtung von rechts nach links und die Biegung ist links. Wenn es korrekt ausgeführt ist, wird Dein Pferd Dich automatisch nach links setzen. Konzentriere Dich auf Deinen linken Gesäßknochen, spüre ihn deutlich, aber bleib locker im Becken.

Rahme Dein Pferd mit beiden Schenkeln weich ein. Durch die Drehung Deines Beckens zur Bande hin, ist Dein äußeres rechtes Bein automatisch etwas weiter hinten und begrenzt so das äußere Hinterbein. Wenn Du merkst, dass Dein inneres Bein vom Pferd weggestreckt ist, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass Du nach rechts gerutscht bist!

Beim Schenkelweichen haben wir davon gesprochen, dass Du die Hände breit auseinander nehmen kannst. Beim Kruppeherein müssen die Hände aber wieder zusammengenommen werden. Manchmal passiert es, dass Dein Pferd bei dieser Übung auf die innere (linke) Schulter fällt. Dann nimmst Du beide Hände ein wenig nach außen, fast über den Widerrist hinaus, aber ohne zu ziehen. Bleib in leichter Verbindung mit dem Pferdemaul. Wenn Du die Hände nach außen nimmst, kommt Dein innerer Zügel an den Hals des Pferdes, während der äußere sich etwas entfernt.

Übertreib die Innenstellung nicht, sonst geht die Kruppe sehr schnell wieder Richtung Hufschlag. Dein Pferd soll im Travers nur geradeaus am Hufschlag entlang gucken, nicht ins Bahninnere! Hier noch ein kleiner Tipp: Verliere nicht die Verbindung mit dem äußeren Zügel. Der wirkt auf das äußere Hinterbein ein und veranlasst es zusammen mit Deinem äußeren Schenkel von außen nach innen unterzutreten.

Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht. Denke nicht zu viel nach: Erst Schenkelweichen, dann Linksstellung und einrahmen. Alles mit ganz wenig Hilfen. Nicht stören, Du machst Deinem Pferd nur einen Vorschlag und schaust, was es daraus macht.

Genauso machst Du es auch auf der anderen Hand.

Viel Spaß!

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