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Tipp 3: Volten

Tipp Nr. 3

Volten

Wem die Übung gestern noch ein bisschen zu schwer war, kommt vielleicht heute auf seine Kosten. Wie wird denn eine Volte geritten?

Eine Volte ist ein Kreis (keine Schleife, kein Ei, keine Kartoffel) mit einem Durchmesser von 10, 8 oder 6 Metern. Je kleiner die Volte ist, desto mehr muss sich das Pferd biegen. Es ist eine sehr gymnastizierende Übung für das Pferd, da nicht nur die innere Seite des Pferdes gebogen, sondern vor allem die äußere Seite gedehnt wird. Dadurch muss das innere Hinterbein vermehrt unter den Schwerpunkt treten, nimmt so Gewicht auf, fängt an zu tragen und entwickelt entsprechende Muskulatur. Das Pferd lernt, sich in der Biegung, also auf gebogenen Linien, auszubalancieren.

Voraussetzung ist immer ein ausbalancierter Reiter (siehe Tipp 1 – Ihr habt bestimmt fleißig geübt!). Wenn Ihr also z.B. an der langen Seite auf der linken Hand reitet und bei E (Mitte der langen Seite) eine Volte machen wollt, wendet Ihr ab, indem Ihr Eure linke Schulter und die linke Hüfte ein wenig nach hinten nehmt, Euch also nach links wendet. Eure Nasenspitze bleibt über dem Brustbein (nicht über die Schulter schauen), beide Schultern auf gleicher Höhe. Nicht kippen, nicht in die Kurve legen! Der innere Gesäßknochen darf dabei etwas belastet werden, aber bitte nicht in der Hüfte einknicken. Am einfachsten ist die Vorstellung, dass Ihr nicht auf dem Pferd sitzt, sondern selber auf der Erde steht und die Volte lauft. (Bei Schwierigkeiten mit dieser Übung hilft es tatsächlich, abzusteigen und die Volte zu Fuß zu gehen.) Wenn Eurer rechtes Knie bei E angekommen ist, geht es in die Volte. Das rechte Knie kommt aber nach der Volte auch wieder genau bei E an. Gegenüber von E solltet Ihr mit Eurem Pferd parallel zur Bande sein.

Durch die Körperdrehung kommt die innere Wade am Gurt vermehrt an das Pferd und kann, immer wenn das innere Hinterbein des Pferdes abfußt, eine treibende Hilfe geben, um das Hinterbein unter den Schwerpunkt zu bringen. Ihr könnt Euch auch vorstelllen, dass Ihr das Pferd um den inneren Schenkel herum laufen lasst, wie um eine Säule. Der äußere Schenkel verlegt sich durch die Körperdrehung minimal nach hinten und kann dadurch das außere Hinterbein des Pferdes begrenzen und in der Spur halten, damit es nicht nach außen von der Voltenlinie abweicht. Das alles geschieht fast von selbst durch die Körperdrehung, ohne Kraftaufwand.

Ebenso werden durch die Körperdrehung die Hände in die Wendung mitgenommen (siehe Tipp 1). Unter der Voraussetzung, dass beide Zügel gleich lang sind, wenn das Pferd auf der Geraden gerade gerichtet ist, wird duch die korrekte Biegung in der Volte der innere Zügel etwas durchhängen und der äußere Zügel etwas unter Spannung kommen. Ihr müsst also darauf achten, am äußeren Zügel minimal nachzugeben, sonst könnte das Pferd in Außenstellung kommmen. Allerdings ist es unser Ziel, das Pferd am äußeren Zügel zu reiten und es an diesem durch die Volte zu führen. Also auch nicht den Zügel wegschmeißen, sondern nur mitgehen in der Dehnung, ein bisschen so wie beim Fahrradfahren in einer Kurve.

Hört sich kopliziert an, ist es aber nicht, wenn man die Körperdrehung korrekt ausführt, beinhaltet dies schon nahezu alle Hilfen automatisch. Also nochmal zurück zu Tipp Nr. 1!

Kurzfassung: Wenden, um das innere Bein herum laufen lassen und mit dem äußeren Zügel durch die Volte führen.

Volten kann man nicht oft genug reiten, wenn sie korrekt geritten werden: rund und im Gleichgewicht.

Viel Spaß!

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