Tipp Nr. 24
„Richtig hinstehen“
Wenn Du Bodenarbeit machst und Dein Pferd immer mal wieder anhältst, dann achte darauf, dass Dein Pferd sich immer geschlossen hinstellt, das heißt, beide Vorderbeine nebeneinander und beide Hinterbeine nebeneinander. Die Hinterbeine sind dabei wichtiger als die Vorderbeine. Auch bei dieser Übung geht es ums Gleichgewicht. Wenn Dein Pferd hinten „offen“ steht, korrigierst Du vorsichtig das hinten rausstehende Hinterbein von hinten nach vorne. (Achtung: nicht rückwärts korrigieren, indem Du Dein Pferd einen Schritt rückwärts treten lässt.) Das machst Du, indem Du mit der Gerte etwas oberhalb vom Sprunggelenk touchierst. Da heben die meisten Pferde das Bein an und setzen es nach vorne. Finde die richtige Stelle bei Deinem Pferd. Touchiere aber nicht zu tief, also am Fesselgelenk, da hebt das Pferd sein Bein nur nach oben, setzt es aber selten nach vorne.
Sollte das äußere Hinterbein rausstehen, führst Du die Gerte diagonal unter dem Pferdebauch durch. Ich gebe dabei immer das Stimmkommando „richtig hinstehen“. Das lernen die Pferde recht schnell und hat den Vorteil, das man es auch vom Sattel aus geben kann. Je öfter Du es übst, desto schneller reagiert Dein Pferd und irgendwann stellt es sich beim Anhalten schon von alleine richtig hin oder aber auf das Stimmkommando.
Ziel ist, dass die Hinterhufe in einer gedachten senkrechten Linie unter den Hüftknochen des Pferdes stehen. Das wäre ideal. Manche Pferde sind aber so gebaut, dass sie das erstmal nicht schaffen. Verlange also auch hier erstmal nicht zu viel. Außerdem ist es wichtig, dass die Vorderbeine in der Senkrechten bleiben. Übrigens korrigiert Dein Pferd offen stehende Vorderbeine meist von selbst, wenn Du die Hinterbeine nebeneinander bringst.
Achte darauf, dass Dein Pferd bei dieser Korrektur nicht mit der Vorhand oder auch nur mit einem Vorderbein nach vorne ausweicht, also gut mit Kappzaum oder Trense die Verbindung halten. Wenn es nicht gleich klappt, korrigiere nicht zu viel, sonst verliert Dein Pferd die Lust. Gib Dich zunächst damit zufrieden, wenn das Hinterbein ein paar Zentimeter vorkommt. Dann sofort loben. Lieber öfters anhalten, kurz 2-3 mal probieren (eine Reaktion vom Bein auf die Hilfe muss aber immer kommen) und dann wieder weitergehen und erneut anhalten. Mit viel Geduld und Zeit wird Dein Pferd im Laufe der Ausbildung immer besser und immer geschlossener stehen. So kommt es schon beim Halten immer mehr auf die Hinterhand. Vom Sattel aus hast Du es dann auch wesentlich leichter.
Viel Spaß!